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Kämpfer der radikalislamischen Al-Nusra-Front im Jänner 2013 auf einem Helikopter der syrischen Armee, den sie gekapert haben. Auf der Fahne steht: "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Jabhat al-Nusra."

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London/Damaskus/New York - Rund die Hälfte aller Aufständischen gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sind einer britischen Studie zufolge Islamisten. Rund 30.000 bis 35.000 Kämpfer seien islamistische Hardliner, heißt es in einer Studie von "IHS Jane's", aus der der "Daily Telegraph" in seiner Montagsausgabe zitiert. Darüber hinaus gebe es rund 10.000 Jihadisten, die nicht nur für einen Umsturz in Syrien kämpften, sondern für den weltumspannenden Kampf von Islamisten im Fahrwasser des Netzwerks Al-Kaida einträten.

Insgesamt wird die Zahl der Anti-Assad-Kämpfer in der Studie auf rund 100.000 veranschlagt. "Der Aufstand wird von Gruppen dominiert, die einen islamistischen Standpunkt vertreten", sagte der Autor der Studie, Charles Lister. Die Aufständischen seien in rund 1000 bewaffnete Gruppen unterteilt. Für die Studie wurden Befragungen von Aufständischen und Geheimdienstinformationen ausgewertet.

UNO-Bericht wird heute veröffentlicht

Der Bericht der UNO-Experten zum Gasangriff in Syrien vom 21. August soll am Montag im Internet veröffentlicht werden. Ein UNO-Sprecher bestätigte am Sonntag, dass der Bericht von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon am heutigen Vormittag (17.15 Uhr MESZ) den Mitgliedern des Weltsicherheitsrates in einer geschlossenen Sitzung vorgelegt werde. Am selben Tag soll der Inhalt auch im Internet veröffentlicht werden.

Ban habe den Bericht am Sonntag vom Leiter des Expertenteams, dem schwedischen Professor Ake Sellström, erhalten. Der UNO-Generalsekretär hatte bereits am Freitag bestätigt, dass der Expertenbericht den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien bestätigen werde. Es gebe dafür "überwältigende" Beweise, sagte Ban. Ein UNO-Diplomat, der anonym bleiben wollte, deutete indes an, dass die Details des Berichts Hinweise auf die Verantwortlichen geben würden. "Wer den Bericht liest, wird erahnen können, wer (den Angriff) ausgeführt hat", sagte er.

Die USA und Russland hatten sich geeinigt, dass das Regime in Damaskus seine Chemiewaffenarsenale bis Samstag offenlegen muss. In den nächsten Monaten sollen alle Chemiewaffen aus dem Bürgerkriegsland gebracht und zerstört werden, bis Mitte 2014 soll der Prozess abgeschlossen sein. (APA, 16.9.2013)